Kaum einer weiß, was sich hinter der Liedzeile der Comedian Harmonists verbirgt. Aber es muss ja einen tieferen Sinn haben, wenn eine Phytotherapeutin diesen Titel als Aufhänger für ihren Blogbeitrag wählt, denkst du dir jetzt vielleicht.
Sehr richtig, dieser Spruch liefert den idealen Aufhänger zum Thema des Monats: Das Wachstum der Wildkräuter hat begonnen. Aufmerksame Kräuterfans finden seit einigen Tagen zarte Spitzen eines Pflänzchens, das sich mutig aus dem Schutz der Erde herausgewagt hat und im Deutschen „Ehrenpreis“ heißt. Der lateinische Name von Ehrenpreis ist – „Veronica“! Die Musiker besingen in ihrem Lied also keine Frau, wie die meisten vermuten, sondern ein kleines Pflänzchen, das wegen seines milden Geschmacks ganz einfach als Zutat im Salat verwendet werden kann. Nebenbei liefert es uns wertvolle Inhaltsstoffe, u.a. Stoffe, die verdauungsfördernd wirken. Ehrenpreis regt außerdem den Stoffwechsel an, ist hilfreich bei Atemwegserkrankungen und kann innerlich oder äußerlich bei Hauterkrankungen eingesetzt werden.
Es gibt verschiedene Unterarten, z.B. den persischen Ehrenpreis oder den efeublättrigen Ehrenpreis. Beide wachsen häufig als sogenanntes „Unkraut“ in deinem Garten. Also, schau genau hin.
Der Ehrenpreis steht aber bei vielen Menschen im Schatten des weithin bekannten Bärlauchs – nicht zuletzt wegen seines knoblauchartigen Geschmacks. Auch der Bärlauch ist inzwischen so groß, dass er mühelos geerntet werden kann. Der Bärlauch ist die ideale Frühlings-Entgiftungs-Pflanze. Dank seiner Inhaltsstoffe (u.a. ätherische Öl) wirkt es antibakteriell bei Magen-Darm-Störungen, senkt hohen Blutdruck und zu hohen Cholesterinspiegel, wirkt der Arteriosklerose entgegen und dient damit der Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall. Darüber hinaus wirkt er blutreinigend, entzündungshemmend, Stoffwechsel anregend und allgemein stärkend. Er ist auch ein wertvoller Lieferant von Vitamin C, Kalium, Mangan und Eisen. Lass dir das nicht entgehen.
Doch Vorsicht, du solltest ihn nur ernten, wenn du dir ganz sicher bist, dass es auch wirklich Bärlauch ist. Es gibt giftige Pflanzen, die du mit Bärlauch verwechseln kannst, allen voran die Herbstzeitlose, eine der giftigsten Pflanzen in unseren Breiten. Auch der junge Aronstab oder das Maiglöckchen bieten Verwechslungsgefahr.
Doch wie kommst du an dieses Wissen heran? Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Du kannst an einer meiner Kräuterwanderungen teilnehmen. Sobald Führungen wieder möglich sind, kündige ich diese auf der Homepage an.
2. Im Rahmen einer individuellen Beratung bei dir vor Ort kannst du lernen, den Bärlauch und andere Pflanzen des Frühlings sicher zu bestimmen und anzuwenden. Dazu bekommst du eine Menge guter Rezepte.
Hier ist als kleiner Vorgeschmack ein leckeres Rezept für ein Bärlauchpesto:
Zutaten:
2 Handvoll Bärlauchblätter
1 Handvoll mildes Grünzeug: z.B. Petersilie, Salat
Saft einer frischen Zitrone
Olivenöl nach Bedarf
Pinienkerne oder Sonnenblumenkerne
Salz, ev. Edelhefe
Fülle das Grünzeug (gründlich abgewaschen) mit dem Öl und dem Zitronensaft in einen leistungsstarken Mixer und püriere alles, bis es cremig aussieht. Fülle dann nach und nach die Kerne rein und mixe weiter. Die gewünschte Festigkeit der Masse bestimmt die Menge der Kerne.
Anschließend rührst du mit der Hand etwas Salz und bei Belieben Edelhefe unter – abschmecken – fertig.
Nutze das Pesto als Brotaufstrich, für Nudeln oder als Dip für frisches Gemüse.